Vier
Varianten über den Kakibaum
I
Ein einsamer Kakibaum leuchtet mit seinen orangenen
Früchten
Die Stille trägt die Dichte des Raumes
Blattlos hegt der Baum die Absicht die Stille zu
verführen
und begreift nicht dass die Stille ihn schon abtastet
II
Ein einsamer Kakibaum leuchtet mit seinen orangenen
Früchten
Die Stille trägt die Dichte des Raumes
Er weiß von der Leere und schmückt sich für sein eigenes
Wohlergehen
nur seine Blätter liegen ihm zu Füßen
Dem Baum genügt dies
denn er hat dem Raum etwas abgewonnen.
III
Ein einsamer Baum leuchtet mit seinen orangenen Früchten
Die Stille trägt die Dichte des Raumes
und wartet
Dann fällt eine Frucht dumpf auf den Grund
Die Stille ertappt sich selbst beim Lauschen
IV
Ein einsamer Baum leuchtet mit seinen orangenen Früchten
Die Stille trägt die Dichte des Raumes und
zieht sich selbst herab um dem Baum zu huldigen
Selbst der Vogel schweigt
gibt sich in die Hand eines Engels
blickt verlegen in andere Richtungen weil
mit jeder gesammelten Frucht der bestimmte Augenblick
zwischen
Vergangenheit-Gegenwart-Zukunft zusammenrückt
(C) Text Marco Grosse, Bild Galya Popova
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